Immer an der Alz entlang (mit Alzfähre) 24 km
Radfahren
Seebruck - Truchtlaching - Kloster Baumburg - Altenmarkt - Gasthof Roiter - Höllthal - Ischl - Seebruck
Beste Jahreszeit
Tourbeschreibung:
Allgemeine Hinweise
Länge der Tour
Diese gehen nicht weit über 23 km
hinaus. Diese Strecke wird von einem durchschnittlichen Radfahrer leicht in 1 1/2 Stunde zurückgelegt. Genussspechte oder Familien mit Kindern können daraus aber leichteinen halben Tag machen. Sehenswürdigkeiten
aller Art, Rasten in herrlicher Landschaft, Bade- oder Brotzeitpausen: nichts für Tempobolzer, aber alles für Genießer
Beschilderung/Markierung
Mit den Radwegemarkierungen und der
Straßen- und Ortsbeschilderung sind alle Touren so präzise beschrieben, dass
besondere Wegefindigkeit nicht erforderlich ist.
GPS-Dateien
Im Hotel erhältlich bzw. auf unserem
Infoscreen mit QR-Code zum herunterladen.
Zeichen und Schriftarten im Text
(!) = Vorsicht (z. B. starkes Gefälle)
[Traunstein] = Wegweiser
Seebruck = berührte Ortschaft
M[Salinenweg] = markierter
Radweg
'Bahnhofstraße'
Benannte Straße - Berg-, Fluss-, See-, Flurname
„Immer an der Alz lang mit Floss 24
km”
Seebruck -
Truchtlaching - Kloster Baumburg - Altenmarkt - Gasthof Roiter - Höllthal - Ischl – Seebruck
Charakteristik - Die als der Abfluss des Chiemsees hat im Bereich der sog. Oberen Alz zwischen Seebruck und Altenmarkt (9 Kilometer Luftlinie) nur 10 bis 15 cm Gefälle pro Kilometer und legt dabei eine Strecke von 18 km zurück: ein altbayerisch geruhsames Gewässer. So unaufgeregt und gemütlich sollte auch diese Tour angegangen und genossen werden. Müheloses Dahinbummeln in einem idyllischen Flusstal - viele, viele Badeplätze -, aber mit der Klosterkirche von Baumburg auch ein Höhepunkt des bayerischen Rokoko: Körper und Geist kommen voll auf ihre Kosten.
Streckenbeschreibung:
In der 'Haushofer Straße' mit M[Klosterweg]
flussabwärts.
Alz - Breitgelagert umläuft und umstrudelt der drängende Flussviele Inseln, Sandbänke, Schilfzungen, und an drei Stellen wird er von alten Holzwehren gestaut und verlangsamt, geteilt und zerzaust. Eine der Inseln ruht wie ein großes riedgelbes, von feinem Piepsen erfülltes Vogelnest in rundum geschlossener Schlaufe, eine andere steht als gestrandetes schlankes Schiff mit Masten aus Pappeln im Wasser, einige sind dunkle Waldstücke, vom Ufer abgerissen. Kein Wunder, dass die Alz sich in Mäandern fortbewegt, um vom Fleck zu kommen, zwischen Seebruck und Höllthal stehen ihr ja die geschlossenen Endmoränenkränze im Weg, die das Chiemsee-Staubecken nach Norden abgrenzen. Die Steilanschnitte, durch die sie sich hartnäckig Bahn gebrochen hat, ragen bei Point, Apperting und Offling auffallend hervor, und von diesen drei Punkten aus bietet sich auch die ganze Formenfülle dieses Durchbruchstales als vielgestaltig ineinandergreifende Bewegung am eindrucksvollsten dar. Nördlich von Höllthal tritt der Fluss in die terrassenförmig abgestufte Schotterebene ein, die ihn zu kaum weniger Biegungen zwingt als die Moränen, und nun windet er sich, einmal breiter, einmal schmäler und überhaupt recht zerfasert auf Altenmarkt zu, um seine unleugbar kapriziöse Existenz hier mit einem Wasserfall zu krönen. Eine breite Nagelfluhbank verschafft ihm diesen temperamentvollen, malerisch sprühenden und gischtenden Abgang. (Lilian Schacherl, Der Chiemgau).
In einer Linksschleife der entfernt sich der Weg vom Fluss und führt über freies Gelände nach Stöffling mit seinem rekonstruierten Keltengehöft. Durch den kleinen Ort hindurch und weiter nach Norden. Vorbei am Sportplatz zum Ortszentrum an der Kirche von Truchtlaching.
Truchtlaching - liegt mit seinem Ortskern am nördlichen Ende einer U-förmigen Schleife der Alz. Dass die Gegend von Truchtlaching schon zur Latenezeit besiedelt war, beweist die noch gut erhaltene keltische Viereckschanze auf dem nahen „Schlößlberg”. Die Schanze war keine Verteidigungsanlage, sondern eine Kultstätte auf beherrschender Höhe. Die Ritter von Truchtlaching kommen urkundlich erstmals im 12. Jh. vor. Ihre Burg lag über der Alzbrücke, einem alten Flussübergang mit Zollrechten, die Kaiser Ludwig der Bayer ausdrücklich den Truchtlachingern verleiht. 1643 schließlich kaufte die Hofmark das nahe Kloster Baumburg, das die Herrschaft bis zur Säkularisation des Jahres 1803 in Händen hielt. Die Pfarrkirche, die Johannes den Täufer zum Patron hat, bewahrt einige gute Grabsteine der Ritter von Truchtlaching und ihrer Nachfolger. Der schönste Stein ist derjenige des Peter von Truchtlaching (gest. 1415). Der Ritter steht mit Fahnenlanze und Schwert aufrecht in voller Rüstung auf einem Löwen.
Die Route bleibt auf dem rechten Ufer der , führt in leichtem Auf und Ab über Mühle zur Landstraße Truchtlaching - Altenmarkt, überquert diese [Niesgau] und verläuft zwischen links und einem Waldbuckel rechts, eine große Flussschleife abschneidend nach Niesgau. Noch einen knappen Kilometer im Talgrund, dann erklimmt der Weg die Steigung hinauf nach Offling, wo wiederum die vorgenannte Landstraße erreicht wird. Auf ihr durch den Ort und noch nicht ganz 1 km bis zu einem Kiesabbau, vorher links von der Straße abbiegen und auf einem aussichtsreichen Höhenrücken, der die Täler von und trennt, zum Kloster Baumburg, dessen unverwechselbares Turmpaar schon lang als Richtpunkt sichtbar ist.
Kirche St. Margaretha - Imponierend schaut die Baumburger Kirche vom bewaldeten Steilhang des Klosterberges ins Tal der Traun und gegen Trostberg zu, ins Tal der Alz. Aus einer Burganlage ging im Jahre 1105 durch eine Stiftung ein Augustiner-Chorherrnstift hervor. Die Stiftskirche, eine romanische dreischiffige Basilika, ist im Jahre 1156 vollendet worden. Von diesem 800jährigen Gotteshaus sind noch die beiden Türme und die Grundmauern des Langhauses vorhanden. Nachdem man im Jahre 1727 mit dem Bau der neuen Klostergebäude begonnen hatte, beschloss Propst Joachim Vischer (1748 – 1761) den Bau einer neuen Stiftskirche. Die romanische Basilika wurde abgebrochen und an ihrer Stelle entstand 1754/57 das jetzige Gotteshaus. Ein prachtvoll kunstgeschmiedetes Gitter trennt die Vorhalle vom eigentlichen Kirchenraum. Einrichtung und Ausstattung des Kirchenraumes erfüllen die Forderung nach höchster künstlerischer Vollendung. Die Fresken und die Stukkaturen gehören in ihrer Leichtigkeit und Zartheit zum Besten, was das altbaierische Rokoko aufzuweisen hat. Vier prachtvoll gearbeitete lebensgroße Plastiken, darunter der hl. Augustinus und der hl. Rupertus, flankieren den Hochaltar. Ein Prunkstück des Rokoko stellt auch das Chorgestühl dar.
Lohnend ist ein Abstecher in das am Zusammenfluss von und - die hier ihren spektakulären Katarakt bildet - liegende Altenmarkt.
Altenmarkt- mit dem einstigen Kloster Baumburg geschichtlich eng verbunden, liegt am Ausgang des herrlichen Landschaftsschutzgebietes „Oberes Alztal”. Altenmarkt, der zweite Namensteil deutet es an, war Jahrhunderte hindurch die handwerkliche Siedlung der klösterlichen Hofmark Baumburg. Hier hatte der Hofmarksrichter sein Haus. Die Ägidiuskirche ist ein anmutiger und eigenwilliger Barockbau, der unter dem Baumburger Stiftspropst Patricius II. Gstöttner (1707– 1737) errichtet wurde.
Weiterhin mit M[Klosterweg] geht es an der zurück, also flussaufwärts. Wieder zwängt sich der Weg zwischen Fluss und Hügel hindurch, schneidet eine Flussschleife ab und führt nach Garsch. Hier wird nun über den Fluss gesetzt und zwar mit einem ziemlich altertümlichen Verkehrsmittel: einer kostenlosen Seilfähre! (Nicht möglich bei hohem Wasserstand oder wenn das Gasthaus Roiter geschlossen ist). Wichtiger Hinweis! Aufgrund der Stufen hinunter zur Alz für schwere E-Bikes etwas schwierig. Telefonische Auskunft über Betrieb Gasthaus Roiter. unter 08621-7387. Weiter bis zur nächsten Abzweigung nach links, durch den Weiler Wies. Auf einem Feldweg einen knappen Kilometer am Ufer an der Alz flussaufwärts, vorbei am Weiler Brandl, zur im Höllthal.
Höllthal - Der Name trügt, höllisch ist es hier keineswegs, im Gegenteil. Das kleine E-Werk ist eher eines des musealen Typs, die Alz prallt hier wieder an einen Hügelzug, wird von ihm in eine neue Richtung gedrängt - nein, eher gebeten - und lädt wie so oft bei dieser Tour zum Baden ein.
Auf einer geteerten leicht ansteigenden Straße, am Werkskanal entlang, kommt man bei Apperting an eine Straßenkreuzung. Diese überqueren und der Feldstraße M[Klosterweg], gut 1 km bis zu nächsten Wegespinne folgen. Hier bei der Abzweigung [Seebruck] im rechten Winkel nach links, d. h. genau nach Süden fahren. Nach ½ km trifft man auf die Landstraße Truchtlaching - Seeon, diese überqueren und dem Radweg neben der Straße folgen, mit Blick auf die Alzinsel , nach Ischl.
Ischl - Die Martinskirche ist im Innenraum früher Barock. Die bemerkenswert gute Madonna des Hochaltars dürfte wohl aus der Schule des „Meisters von Rabenden” stammen.
Bei der Straßengabelung am Ortsrand links halten [Seebruck] und mit der zur linken Hand an Pullach vorbei zurück nach Seebruck.
Weitere Informationen:
http://www.komoot.de/tour/745025830
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