Von Speierlingen, Apfelbäumen und Eichen

Radfahren

Radfahren in der Natur. Start: S-Bahnhof Egelsbach Ziel: Bahnhof Dreieich-Dreieichenhain.


leicht
Dauer 01:30 h
Länge 16,4 km
Höhenmeter 127 hm
Tiefpunkt 110 m
Hochpunkt 188 m

Hauptstartort: Egelsbach / S-Bahnhof Egelsbach FamilientauglichRundweg
Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sept
Okt
Nov
Dez

Tourbeschreibung:

Der Landschaftspark Bruchsee 2003 wurde der Landschaftspark Bruchsee östlich von Egelsbach fertig gestellt und der Öffentlichkeit übergeben. Er besteht aus einer zentralen, 13000 qm großen Wiesenfläche, dem so genannten „Trapez“ mit einem bepflanzten Erdhügel als Blickfang, eingefasst von einer Allee aus Zierbirnen. An den vier Eckpunkten wurden Sitzplätze aus niedrigen Natursteinmauern gebaut und Hainbuchen gepflanzt. Entstanden ist auch der kreisförmige „Platz des Windes“ mit der Skulptur „Seelenvogel“ am Übergang zum Bruchsee. Beide Elemente wurden durch einen 700 Meter langen Weg an die Siedlung angebunden.

Gemeinde Egelsbach
Die 9700 Einwohner zählende Gemeinde Egelsbach wurde erstmals 1275 urkundlich erwähnt. Im ältesten Teil der Ansiedlung lassen sich heute noch etliche ehemalige Bauernhäuser im fränkischen Fachwerk finden. Die Gemeinde profitiert von ihrer verkehrsgünstigen Lage: War es im Mittelalter die durch den Ort verlaufende Straße von Frankfurt nach Worms, so ist es heute die Nähe zu zwei Autobahnen und zu zwei Flughafen.

Seelenvogel
Der Seelenvogel ist eine Skulptur von Kai Georg Wujanz. Sie wurde 2005 eingeweiht und steht inmitten vom Platz des Windes, ganz in der Nähe des Egelsbacher Flugplatzes. Die aufgeständerte Skulptur symbolisiert weithin sichtbar den Wunsch des Menschen vom Fliegen, es den Vögeln gleich zu tun. Sie spannt den Bogen vom griechischen Mythos des Ikarus bis hin zur Gegenwart in der Luftfahrt. Ausgestattet mit Fliegermütze und –brille erinnert sie an die ersten Pioniere der Fliegerei im 19. Jahrhundert, Otto Lilienthal und die Gebrüder Wright. In der Figur steckt auch etwas von einem Philobaten, der sein Gleichgewicht in waghalsigen Schwebe- und Balanceakten erprobt.

Blaubeeren
Mit 35 Hektar liegt eines der größten Anbaugebiete der Blaubeere in Deutschland vor Ihnen, wohl nur noch übertroffen nur noch von den Flächen in der Lüneburger Heide. Blaubeeren sind hartschaliger und haltbarer als ihre Verwandten, die Heidelbeeren. Außerdem haben sie ein weißeres Fleisch. Blaubeeren sind sehr gesunde Früchte. Sie sind reich an Fruchtsäuren, Eisen und Vitaminen. Die Erntesaison reicht von Ende Juni bis Mitte August. Die Büsche erreichen zwei Meter Höhe. Hier in Egelsbach sind die Voraussetzungen optimal, denn die Böden sind von Natur aus „sauer“. Der ansässige Familienbetrieb baut die Sorten „blue crop“ und „duke“ an.

Schloss Wolfsgarten
Schloss Wolfsgarten liegt in einem weitläufigen Landschaftspark. Es ist von Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt 1722-1724 als Jagdschloss errichtet worden. Zwischenzeitlich verfallen, wurde das Schloss 1879 als Sommerresidenz von Ludwig IV wieder Jagdschloss des hessischen Herrscherhauses, aber auch für Staatsempfänge hergerichtet. Von 1900 an entstanden zum Beispiel die kleinen Jugendstilbauten im Park. Das Schloss ist noch Wohnsitz der großherzoglichen Familie. Der aus dem Wald kommende Weg, die Erzhäuser Allee, führt durch den Park zentral auf das Schloss zu. Der Park ist an zwei Wochenenden im Mai während der Rhododendronblüte für die Öffentlichkeit zugänglich.

Naturschutzgebiet Kammereckwiesen
1982 wurden die Kammereckwiesen unter Schutz gestellt. Die extensiv genutzten, nährstoffarmen Magerwiesen und die Röhrichtbestände sind Lebensraum für eine Vielzahl bestandsbedrohter Pflanzenarten wie Pracht- und Heidenelke. Die Wiesen bieten darüber hinaus ideale Nahrungs- und Lebensraumbedingungen für wiesenbewohnende Vogelarten wie das Braunkehlchen und die Grauammer, zahlreiche Amphibien, Reptilien, Spinnen und Insekten. Viele dieser Tierarten sind in ihrem Gesamtbestand durch die generelle Intensivierung der Landnutzung bereits stark gefährdet.

Silberweide
Die Silberweide, Baum des Jahres 1999, ist mit 20–25 Metern Höhe die größte einheimische Weidenart. Sie ist von Natur aus ein mehrstämmiger Baum, wodurch eine lockere, unregelmäßige Krone entsteht. Silberweiden wachsen entlang von Gräben oder Wasserläufen auf zeitweise überschwemmten, nährstoffreichen Ton- oder Schlickböden. Weidenbäume tragen entweder nur weibliche oder nur männliche Blütenstände. Die männlichen, die Kätzchen, sind im zeitigen Frühjahr die erste Nahrungsquelle für Bienen. Sie stehen daher als wichtige „Bienenweide“ unter Schutz. Die biegsamen Zweige der Silberweide dienen seit Jahrtausenden zur Herstellung von Körben.

Schwarz-Pappel oder Bastard-Pappel
Schwarz-Pappeln sind stattliche, etwa 30 Meter hohe Bäume mit einer mächtigen, ausladenden Krone. Ihre großen Blätter flattern schon bei leichtem Wind auffällig. Ob ihrer Seltenheit wurde die Schwarz-Pappel zum „Baum des Jahres 2006“ gewählt. Die seit etwa 1800 bevorzugt angepflanzten Bastard- oder Wirtschaftspappeln gehen mit der Schwarz-Pappel schnell Kreuzungen ein. Die meisten wie Schwarz-Pappeln aussehenden Bäume sind bei genauerer Untersuchung Bastard-Pappeln. Um welche Pappel-Arten es sich handelt, kann oft nur mit genetischen Methoden sicher festgestellt werden.

Verwandlung des Ortsrandes
Hier, am Ortsrand von Langen, sind Entwicklungen erkennbar, die auch andernorts stattfinden. Viele Obstwiesen verbuschen innerhalb kürzester Zeit mangels Pflege. Freizeitgärten entstehen, werden eingezäunt und mit Hütten bebaut. Auch werden Pferdekoppeln abgezäunt. Die Landschaft verwandelt sich so von einer weitläufigen, ökologisch wertvollen Obstwiesenlandschaft in eine von siedlungsbetonten Nutzungen geprägte Landschaft.

Biotop Streuobstwiese
Streuobstwiesen sind typisch für diese Region. Sie haben auf Grund ihrer hohen Strukturvielfalt eine große ökologische Bedeutung. Sonnige und schattige Wiesenflächen sowie feuchtere, trockenere oder offene Bodenstellen schaffen ein kleinräumiges Biotopmosaik für viele verschiedene Pflanzen- und Insektenarten. Für Vögel sind die Baumhöhlen alter, hochstämmiger Obstbäume von immenser Bedeutung. Einige Fledermausarten nutzen Obstbaumhöhlen als Übergangs- oder Winterquartier. Zum Erhalt sind die regelmäßige Pflege der Bäume, das Mähen der Wiesen und das Pflanzen junger Obstbäume notwendig.

Egelswoog und Schwarzerle
Um 1725 wurde die Tränkebachquelle auf der anderen Seite der Autobahn, 500 Meter Luftlinie von hier entfernt, gefasst und das Ludwigsbrünnchen angelegt. In der Folge wurden drei Teiche zur Fischzucht angelegt, um die damals beliebten Jagdgesellschaften unmittelbar bewirten zu können. Vor Ihnen liegt der mittlere der drei Teiche. Alle zusammen werden als Egelswoog bezeichnet. In den Teichen kommen Karpfen, Schleien, Hechte und Weißfische vor. Optisch beeinträchtigt wird die im Wald gelegene Teichlandschaft durch eine Trasse von Hochspannungsleitungen. Das Ludwigsbrünnchen kann man über einen Weg erreichen, der 80 Meter weiter nördlich nach Osten abgeht und die Autobahn unterquert.

Naturdenkmal Speierling (Baum steht auf Privatgelände)
Von der Stele aus sichtbar steht in 30 Meter Entfernung vom Weg der größte Speierling im Kreis Offenbach. Der Speierling (Sorbus domestica) ist ein alter Wildobstbaum aus der Familie der Rosengewächse. Er kann bis zu 20 Meter hoch und in Mitteleuropa bis zu 150 Jahre alt werden. Der sommergrüne Baum mit seiner rundlichen, etwas lückenhaften Krone blüht von Mai bis Juni, die Früchte reifen ab September und sind erst im überreifen Zustand genießbar. Sie werden, typisch für das Rhein-Main-Gebiet, zur Geschmacksveredelung bei der Herstellung von Apfel- und Obstwein verwendet. Früher spielten sie in der Volksmedizin wegen ihres Gerbstoffgehaltes eine wichtige Rolle. Der Baum ist wesentlich älter als 150 Jahre.

Naturverjüngung im Buchenwald und Buche
Die Buchen dieses Waldbestandes sind über 150 Jahre alt. Sie haben sich zu stattlichen Exemplaren entwickelt, da die Buche auf diesem Standort optimale Wachstumsbedingungen vorfindet und allen anderen Baumarten überlegen ist. Die Entnahme von Einzelbäumen im Laufe der Jahrzehnte verursachte Lücken im Waldgefüge. Gut zu sehen ist hier, wie dadurch das Nachwachsen einer neuen Buchenwaldgeneration ermöglicht wird.

Abstecher: Alte Schlossplanung
Hier, am nördlichen Ausläufer des Sprendlinger Horstes, sind im Areal des ehemaligen Forsthauses Koberstadt noch die Brunnenstube und der Keller eines Schlosses erhalten geblieben. Das Schloss wurde um 1565 von Graf Wolfgang von Ysenburg-Ronneburg als sehr großzügiges Bauwerk entworfen: für jeden Tag des Jahres war ein eigenes Fenster vorgesehen. Da der Graf sein Schloss letztendlich bei Kelsterbach am Main errichten ließ, wurden die Bauarbeiten abgebrochen. Es existiert eine Sage, wonach auf der Koberstadt ein heidnischer König regiert habe, dessen Stadt mitsamt ihren Einwohnern untergegangen ist.

Esskastanien und Vogelbeere
Die Esskastanie (Castanea sativa) wurde vermutlich schon zur Römerzeit in die Regionen nördlich der Alpen gebracht. Der sommergrüne Baum aus der Familie der Buchengewächse kann bis zu 30 Meter hoch und sehr alt werden. Hier, an der nördlichen Seite der Bogenschneise, dem Wald vorgelagert, stehen einige mehr als 200 Jahre alte und ein paar jüngere Exemplare als Baumzeile, die seit 1992 als Naturdenkmal geschützt sind.

Maronen gehören ans Mittelmeer, denkt man. Die Früchte der Edelkastanie hatten früher jedoch auch in diesem Teil des Taunus eine große Bedeutung als Nahrungsmittel für den Menschen. Die Edelkastanie - botanischer Name Castanea sativa - wurde in Hainen oder Plantagen angepflanzt, weil man damit den Ertrag um einiges steigern konnte. Jeder Baum sollte eine gute Belichtung haben, um auch in den unteren Baumregionen Früchte anzusetzen. Auf die Pflege der Bäume wurde viel Zeit investiert, denn sie mussten wie die Obstbäume regelmäßig geschnitten werden. Das geschnittene Holz war so begehrt, dass man es versteigerte. In Kronberg, Königstein und Oberursel gab es Edelkastanien-Haine schon vor 200 bis 250 Jahren, wahrscheinlich sogar schon viel früher.

Heute ist die Bevölkerung auf die Früchte und das Holz der Edelkastanie nicht mehr angewiesen. Da somit auch keine intensive Pflege mehr erfolgt, haben sich die Kastanienhaine in einen Mischwald mit Kastanien verschiedener Altersstufen verwandelt. Es gibt Bestrebungen, den Haincharakter an einzelnen Stellen wieder herzustellen und so die Entwicklung von freistehenden, mächtigen Edelkastanien gezielt zu ermöglichen. Vielleicht kann man dann bald wieder so empfinden, wie es schon Mertens, Obstbau-Wanderlehrer aus Geisenheim 1895 getan hat:

„Die majestätischen Kastanienbäume bilden die schönste landschaftliche Zierde, die natürlichste Umrahmung der Ortschaften; sie kommen an Herrlichkeit den Eichen gleich. Welches Bild würde z. B. Cronberg bieten ohne seine die Höhen zierenden Kastanienwälder! Es gliche dann einem Edelsteine, dem man die Fassung genommen.“

Hintergrund
Die kalorienreichen, vitaminhaltigen Maronen waren früher im Winter das „süße Brot der Armen“. Die „Keste“ oder „Kässde“, wie sie hier genannt werden, gelten heute als Delikatesse, aus der man „Kestesuppe“ und Kastanienbrot herstellen kann. Auch für die Imkerei sind die Bäume wertvoll. Der Honig schmeckt nach zwei bis drei Jahren am besten. Aus dem witterungsbeständigen Holz der Edelkastanie wurden früher, und teilweise auch noch heute Möbel, Zäune und Weinbergpfähle hergestellt.

Die Edelkastanie, von der rund 200 verschiedene Sorten bekannt sind, war ursprünglich südlich der Alpen beheimatet und wurde schon zur Römerzeit zwischen 120 und 260 nach Christus zusammen mit der Weinrebe in die Regionen nördlich der Alpen gebracht. Sie blüht von Juni bis August. Ab Oktober reifen die Maronen in stacheligen Becherhüllen, landläufig auch als „Igel“ bezeichnet. Alte Exemplare bieten zahlreichen Säugetieren wie dem Siebenschläfer und Vögeln wie dem Eichelhäher Nahrung, Versteck, Schlafplatz und Brutstätte. Die Edelkastanie wächst bis zum zehnten Jahr nur langsam, danach verläuft ihr Wachstum rasch. Sie entwickelt einen kurzen und dicken Stamm mit kräftigen, weit ausladenden Ästen. Mitunter weisen die älteren Exemplare Drehwuchs auf. Die Edelkastanie kann immer wieder aus dem Stock ausschlagen.

Naturdenkmal „Alter Steinbruch“
Der Langener Steinbruch ist der einzige nicht wieder verfüllte Sandsteinbruch im Rhein-Main-Gebiet. Im 20. Jahrhundert wurden hier Bruchsteine für Mauerwerke, Treppenstufen sowie Tür- und Fenstersimse gewonnen, die im Langener Stadtgebiet und der Umgebung verbaut wurden. Nach seiner Aufgabe hat sich der Steinbruch zu einem bedeutenden Lebensraum für Amphibien entwickelt. Neben der stark gefährdeten Gelbbauchunke kommt auch die größte heimische und ebenfalls stark gefährdete Molchart, der Kammmolch, hier vor. Ende August verlassen zahlreiche Amphibienarten die Gewässer, um an Land zu überwintern.

Streuobstwiesen am Ortsrand
Als Streuobstwiese bezeichnet man eine mit Obstbäumen bestandene Wiese. Charakteristisch ist die doppelte Nutzung als Wiese zur Heugewinnung und als Obstanbaufläche. Bei den Obstbäumen einer Streuobstwiese handelt es sich um Hochstämme. Typischerweise wachsen eine Vielzahl verschiedener Obstarten und -sorten auf einer Streuobstwiese. Die lokalen Obstsorten sind sehr gut an die jeweiligen Boden- und Klimaverhältnisse angepasst. Ein geschlossener Ring von Streuobstwiesen um die einzelnen Ortschaften war jahrhundertelang das prägende Landschaftsbild Südhessens.

Zerschneidung der Landschaft
Landschaft ist etwas, das als Ganzes wahrgenommen wird. Man hat sich jedoch im 20. und 21. Jahrhundert daran gewöhnt, dass die Landschaft auf vielfältige Art und Weise zerteilt wird, sei es durch Straßen, durch Hochspannungsleitungen oder durch sonstige Verkehrs- und Energietrassen. Dadurch wird ihr Erlebnis- und Erholungswert, der im Ballungsraum an Bedeutung gewonnen hat, an diesen Stellen erheblich gemindert. Der Zerschneidungseffekt hat auch ökologische Folgen: im Falle von Straßen sind es insbesondere die Lärmemissionen und Abgase. Hier zertrennen die A 661 und die B 486 die Landschaft östlich von Langen.

Naherholungszentrum
Am Weiher liegt die historische Fachwerk-Mühle, die 1417 erbaut wurde und bis 1951 als Sägemühle in Betrieb war. Sie gab der Gegend den Namen Mühltal. Um die Merzenmühle herum hat sich ein Naherholungszentrum mit Spielangeboten für kleine und große Kinder entwickelt. Außerdem laden ein Picknickplatz und die große Wiese zu einem Aufenthalt ein. Einkehrmöglichkeiten sind vorhanden.

Pflanzentunnel aus Schlehen
Dieser vom Weg abzweigende Pfad führt zu einer Kuriosität. Bereits von weitem fällt das dichte Schlehengebüsch auf. Den in die Hecke geschnittenen Tunnel erkennt man jedoch erst von Nahem. Besonders eindrucksvoll ist der Pflanzentunnel im Gegenlicht, wenn das hell erleuchtete Tunnelende den Kontrast noch verstärkt.

Mittelalterliche Sühnekreuze
Diese Kreuze aus grobkörnigem Sandstein, so genanntes „Rotliegendes“, sind mittelalterliche Sühnekreuze. Häufig sollen sie an der Stelle eines Verbrechens errichtet worden sein. So wurde Totschlägern zusätzlich zu Bußgeldzahlungen an die Hinterbliebenen des Opfers und an die Kirche die Aufstellung eines solchen Sühnekreuzes auferlegt. In der Regel finden sie sich am Rand ehemals wichtiger Verbindungswege, an Straßenkreuzungen, in der Nähe kirchlicher Einrichtungen oder sogar an öffentlichen Plätzen. Seit der Reformation wurden viele zerstört, in Kirchenwände eingelassen oder entwendet. Von ehemals drei Kreuzen sind hier noch diese beiden erhalten.

Barockstraße
An dieser Stelle befindet sich, von einer dünnen Flugsandschicht bedeckt, eine alte Straße. Sie führte von der Rheinstraße als ein alter Fernverbindungsweg hierher und endete am Jagdschloss Philippseich. Man erkennt den mittig auf das Schloss zuführenden Straßenverlauf als leicht hohlwegartigen Einschnitt in der Flugsanddüne. Die Straße wurde wahrscheinlich im späten 18. Jahrhundert befestigt: Man pflasterte sie mit Bruchsandsteinen auf einer Breite von 6,50 Meter. Regenwasser floss durch das Quergefälle zu den Rändern ab, die mit Rechtecksteinen gefasst wurden. Ursprünglich war entlang der Straße eine Allee aus Eichen gepflanzt.

Naturdenkmal Ringwäldchen
Es handelt sich um den einzigen oberirdisch sichtbaren Vulkanschlot im Kreis Offenbach. 16000 Kubikmeter Basaltgestein wurden hier von 1809-1811 zum Straßenbau gewonnen. Den Name "Ringwäldchen" erhielt das Gebiet nach Aufgabe des Steinbruchs durch den kreisförmigen, mit Bäumen bestandenen Abbruchkrater. Die Natur hat die Fläche, die als Naturdenkmal geschützt ist, inzwischen zurückerobert.

Schloss Philippseich
1666 errichtete Graf Johann Ludwig auf der Fläche eines Tiergartens ein hölzernes Jagdschloss. Weitere bauliche Veränderungen erfolgten, als Graf Johann Philipp von Isenburg-Büdingen ein Jagdschloss, später als Orangerie genutzt, bauen ließ. Das heutige Schloss, 1794 bis 1800 durch Graf Johann Philipp von Isenburg errichtet, befindet sich in Privatbesitz.

Dreieicher Ringlandwehr
Landwehren nahmen im späten Mittelalter auf dem Land die gleiche Funktion wahr wie Mauern für die Städte: sie grenzten Herrschaftsgebiete ab und schützten vor Übergriffen. Durch die Erfindung der Feuerwaffen verloren sie ihren Nutzen und verfielen. Aus dem Jahr 1348 liegt der älteste schriftliche Nachweis für die Dreieicher Ringlandwehr vor. Sie bestand aus Gräben mit parallel dazu verlaufenden Wällen, auf denen undurchdringliche Dornenhecken eine natürliche Barriere bildeten. Bis in das 16. Jahrhundert hinein wurde diese Schutzanlage unterhalten. Noch heute kann man die Wälle und Gräben im Gelände erkennen.

Wiesenlandschaft
Die Wiesenlandschaft der Hengstbachaue ist ein wichtiger Lebensraum für Wiesenvögel. Typische Arten wie die Feldlerche, der Wiesenpieper oder das Braunkehlchen brüten hier in den Rohrwiesen regelmäßig. Die Vögel sind jedoch stark gefährdet. Nutzungsintensivierung, Verbuschung sowie die Umwandlung in Äcker sind Gründe für ihren Rückgang. Da Wiesenbrüter sehr störungsempfindlich sind, sollten Sie Ihre Hunde anzuleinen und auf den Wegen bleiben.

Dreieich – Götzenhain
Der Ort ist wohl um 1200 entstanden, wird aber erst 1318 zum ersten Mal als „Dorf auf der Höhe“ in einer Urkunde als "Gotzenhayn" erwähnt. In dieser Urkunde wird festgehalten, dass der Sohn von Friedrich IV von Falkenstein Götzenhain als Lehen erhält. 32 Jahre später wird Götzenhain in einer Liste mit Orten aufgeführt, die in Frankfurt Burgrechte besaßen. Das bedeutete für die Götzenhainer, dass sie bei einer Bedrohung im befestigten Frankfurt Schutz suchen durften. Heute ist Götzenhain eine von fünf Gemeinden, die seit 1977 im Zuge der kommunalen Neuordnung des Kreises Offenbach die Stadt Dreieich bilden. Götzenhain hat 5.000 Einwohner.

Naturdenkmal Stieleiche
Die Stieleiche (Quercus robur) wird auch als "Sommereiche" oder "Deutsche Eiche" bezeichnet. Sie ist eine in Mitteleuropa weit verbreitete Laubbaumart aus der Familie der Buchengewächse und liebt nährstoffreiche, tiefgründige Lehm- und Tonböden. Die Stieleiche bildet sehr kräftige Pfahlwurzeln aus und ist dadurch außerordentlich sturmfest. Sie kann 40 Meter hoch und bis zu 1000 Jahre alt werden, in Ausnahmefällen sogar noch älter. Die Stieleiche blüht von April bis Mai, die Eicheln reifen von September bis Oktober. Diese freistehende Eiche ist ein imposantes und markantes Beispiel ihrer Art in der Landschaft. Sie dürfte schon über 200 Jahre alt sein.

Aussiedlerhöfe
Ab Mitte der 50er Jahre entstanden in Deutschland Aussiedlerhöfe. Ihre Einrichtung war staatlich gefördert und häufig mit Maßnahmen der Flurbereinigung verbunden, durch die die Produktionsbedingungen wirtschaftlicher gestaltet werden konnten. Sie wurden von Landwirten gegründet, die ihre Höfe zunächst innerhalb der Ortslage hatten, dort aber ihren erhöhten Platzbedarf, beispielsweise bei der Aufstockung der Viehbestände, nicht decken konnten. Durch die Betriebsaussiedlungen konnten auch Geruchsbelastungen für die Nachbarn einfach gelöst werden.

Naturdenkmal Kirchborn / Villa rustica
Das Naturdenkmal Kirchborn hat eine Größe von 3500 Quadratmeter. Der Quellbereich der Fläche ist mit seltenen Sauergräsern, großwüchsigen Seggen, bewachsen. In unmittelbarer Nähe der Quelle wurde 1927 ein römischer Kalkbrennofen ausgegraben. Im Bereich des Ackers befinden sich die Reste einer so genannten Villa rustica, einem römischen Gutshof. Er war von der Mitte des 2. bis ins 3. Jahrhundert nach Christus bewohnt.
Biotop Streuobstwiese
Streuobstwiesen sind typisch für diese Region. Sie haben auf Grund ihrer hohen Strukturvielfalt eine große ökologische Bedeutung. Sonnige und schattige Wiesenflächen sowie feuchtere und trockenere Bodenstellen schaffen ein kleinräumiges Biotopmosaik für viele verschiedene Pflanzen- und Insektenarten. Für Vögel sind die Baumhöhlen alter, hochstämmiger Obstbäume von immenser Bedeutung.

Einkehr im Gut Neuhof

Feldahornallee
Entlang des Weges „Auf der Hub“ pflanzte der Regionalpark zusammen mit dem Golfclub Neuhof im Jahr 2003 eine Allee aus 100 Bäumen. Sie gliedert die Landschaft und soll eines Tages bis zur Stangenpyramide verlängert werden. Gepflanzt wurde der Feldahorn, der selten als Alleebaum verwendet wird und 15 Meter Höhe erreichen kann. Durch seine dichte Krone ist er ein optimales Nist- und Windschutzgehölz.

Stangenpyramide
(Text siehe Rückseite Freizeitkarte Ost)

Dreieich-Dreieichenhain
Das Ortsbild von Dreieichenhain wird geprägt von vielen mittelalterlichen Fachwerkhäusern, der komplett erhaltenen Stadtmauer sowie der imposanten mittelalterlichen Burg. Die Burg entstand aus einem spätkarolingischen Königshof des 10. Jahrhunderts. Die ältesten erhaltenen Gebäudeteile sind aus dem 11. Jahrhundert. Die Burgfestspiele im Sommer vor der malerischen Burgkulisse und der Weihnachtsmarkt ziehen viele Besucher in die historische Altstadt.

Ziel: Bahnhof Dreieich-Dreieichenhain

 



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Anfahrtsbeschreibung PKW
Start: S-Bahnhof Egelsbach Ziel: Bahnhof Dreieich-Dreieichenhain.

Anfahrtsbeschreibung ÖPNV
Start: S-Bahnhof Egelsbach Ziel: Bahnhof Dreieich-Dreieichenhain.

Anschrift

Regionalpark Ballungsraum RheinMain gGmbH
Frankfurter Straße 76
65439 Flörsheim am Main
+4961459 363620
info@regionalpark-rheinmain.de



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